24.02.17

Duftlösung oder Duftemulsion in Sauna und Dampfbad?

 
 

Duftlösung oder Duftemulsion in Sauna und Dampfbad?


Die unterschiedlichsten Düfte umgeben Besucher während des Besuchs einer Sauna, oder eines Spas, die dort nicht ohne Grund eingesetzt werden. Denn Düfte beeinflussen unsere Stimmung und Gesundheit.

Sollen jedoch Düfte für den Sauna-, Wellness- oder Spabereich eingekauft werden, ist die Auswahl immens. Eine der Entscheidungen, die hier getroffen werden muss ist, ob alkohol- oder emulsionsbasierte Düfte genutzt werden sollen. Diese weisen durchaus Unterschiede auf, welche wir heute erläutern wollen:

 

In Duftlösung und Duftkonzentrat werden die ätherischen Öle in Alkohol gelöst. Aufgrund ihrer Zusammensetzung und des weitgehend kontinuierlichen Verdunstungsverlaufes können alkoholbasierte Duftlösungen sehr sparsam und damit wirtschaftlich eingesetzt werden. Sie werden rasch und vollständig vom Dampf aufgenommen. Kontaktzeiten sind gering. Rückstände im Dampfbad treten nur dann auf, wenn die Dampf-Kontaktzeit zu kurz gewählt ist, oder die Zudosierung nicht auf den Dampffluss abgestimmt ist.
Auch überschüssige Mengen der Lösungen werden rasch aufgenommen, der spezifische Geruch des ätherischen Öls kommt unverfälscht in der Dampfbadkabine an. In der Sauna verdunstet die Duftlösung rückstandslos auf dem Stein, der Duft bleibt stabil und kann sich mit dem Dampf in der Kabine verteilen.

Dagegen werden bei Duftemulsionen (Duftmilch) die Anteile des ätherischen Öls mit Hilfe eines Emulgators und Wasser gelöst. Da diese Emulsionen meist in Mischverfahren hergestellt werden, ist hierfür ein hoher Emulgatoranteil erforderlich.
Der Verdunstungsverlauf ist bei Duftemulsionen bedeutend ungünstiger. Denn der Wasseranteil kondensiert nur unvollständig, der Emulgator (bis zu 20% der Emulsion) überhaupt nicht. Der nicht verdunstete Anteil der Duftemulsion bleibt in der Leitung stehen und behindert den Dampffluss bzw. läuft als schmieriges Destillat aus der Dampfdüse in die Kabine. Da jedoch ein größerer Teil des ätherischen Öls im Emulgator oder im Emulgator-Wasser-Gemisch gebunden ist, fließt dieser Teil zusammen mit dem Destillat ungenutzt ab. In Saunen hinterlässt die Emulsion auf den Steinen eine Schicht.
Um dieselbe Duftintensität zu halten erhöht sich hierdurch der Verbrauch um bis zu einer mehrfachen Einsatzmenge im Vergleich zu den Lösungen.
Die Nutzungsmenge kann sich noch weiter verringern, wenn die Dosieranordnungen ungünstig sind, z.B. bei zu geringen Dampf-Kontaktzeiten.

Alkoholbasierte Duftlösungen ermöglichen eine Qualitätsüberwachung mit einfachen Mitteln, dagegen ist sie bei Emulsionen so gut wie gar nicht möglich. Somit können in Emulsionen Teile minderwertiger ätherischer Öle (sog. „Terpene“) sowie unzulässige Emulgatoren (z.B. technische Emulgatoren) eingearbeitet werden. Dies kann in der Nutzung zu Schleimhautrötungen und Hautreizungen führen.

Nicht homogenisierte Emulsionen neigen rasch zum Entmischen, d.h. die Öl- und Wasserphase trennt sich voneinander, das Öl schwimmt oben auf der Emulsion. Sind sie entmischt, hilft auch Nachmischen (intensives Schütteln) nicht, sie lassen sich nicht mehr vollständig einheitlich vermengen.
Durch die Phasentrennung treten bei der Dosierung von Emulsionen erhebliche Qualitätsunterschiede in der Duftstoff-Versorgung der Kabine auf, da die wässrige Phase kein ätherisches Öl enthält, die oben schwimmende Ölphase jedoch aus den ätherischen Ölanteilen besteht. Außerdem führt die unterschiedliche Zusammensetzung der Phasen auch zum Verkleben der Dosierpumpen und der Dampfdüse.
Ebenfalls kann der Eigengeruch des Emulgators den spezifischen Geruch des ätherischen Öls überlagern. Zusätzlich verfälschen Emulgatoren und wässrige Lösungen häufig den Pflanzencharakter und mindern die Eigenschaften.

Sofort mit der Öffnung des Gebindes der Duftemulsionen beginnt eine Verkeimung, die durch die Lagerung in warmen Räumen beschleunigt wird. Diese kann durch den Zusatz von Konservierungsstoffen herausgezögert werden. Somit sind Emulsionen ca. 6 Wochen haltbar.

Alkoholbasierte Duftlösungen haben dies Verkeimungsproblem nicht. Sie bleiben in ihrer Mischung stabil und die Duftintensität gleich, auch wenn ein Gebinde über einen längeren Zeitraum in Gebrauch ist.

Der Einsatz von Duftstoffen in Saunen, Dampfbädern, Warmluft- und Aromakabinen unterstützt die gesundheitsvorbeugenden Eigenschaften der Anwendung. Daher sollte darauf geachtet werden, dass Duftlösungen überwiegend natürliche ätherische Öle enthalten. Alkoholische Lösungen verstärken die charakteristische Ausstrahlung des ätherischen Öls und unterstützen seine Eigenschaften, der Pflanzencharakter bleibt erhalten.

Zusammenfassend heißt das: wir bei Kemitron nutzen bei der Herstellung unserer Aromee-Produkte grundsätzlich Alkohol statt Emulgatoren (Emulsion bzw. Emulsions-Milch) als Duft-Trägerstoff und das aus gutem Grund: Bei sehr guter Duftentfaltung unterstützt Alkohol die Qualität und hinterlässt keine Rückstände auf dem Saunastein oder in den Leitungen des Dampfbades.